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Consdorfer Bürger gegen Flüchtlinge im Hotel

Das Hotel Bon Repos in Scheidgen steht zum Verkauf. Für viel Aufregung sorgte die Ankündigung, es sollte zu einem Flüchtlingsheim werden.
Kritik auf Info-Versammlung
Das Hotel Bon Repos in Scheidgen steht zum Verkauf. Für viel Aufregung sorgte die Ankündigung, es sollte zu einem Flüchtlingsheim werden.

Foto: Marc Wilwer
Luxemburger Wort 28. September 2022    Volker BINGENHEIMER

Rund 80 Bürger diskutierten in Consdorf über ein Hotel, in das Flüchtlinge einziehen wollen. Laut Eigentümer ist davon aber keine Rede mehr.

Die Stimmung war aufgeladen, als gut 80 Bürger aus Consdorf am Montagabend mit Gemeindepolitikern über ein mögliches Flüchtlingsheim in Scheidgen diskutierten. Die Gemeinde hatte eine Bürgerversammlung einberufen, um das delikate Thema mit Experten des Office national de l’accueil (ONA) und der Croix-Rouge vorzustellen.

Ein privater Investor war mit seinen Plänen an den Schöffenrat herangetreten, das Hotel Bon Repos in Scheidgen zu kaufen und in ein Wohnheim für etwa 80  Flüchtlinge umzuwandeln. Schon bei der Vorstellung des Projekts schlug Bürgermeisterin Edith Jeitz und den Experten eine Welle der Kritik entgegen. Manche Anwesende bedauerten, dass das einzige Hotel der Gemeinde verschwinden soll, andere sorgten sich darum, dass das äußere Erscheinungsbild des adretten Hotels in den kommenden Jahren leiden könnte. Wieder andere wollten am liebsten gar keine Flüchtlinge in Consdorf haben – ein Standpunkt, den auch einige Gemeinderatsmitglieder vertraten.

„Einige Familien machten sich auch Sorgen um die Qualität des Schulunterrichts, wenn Kinder aus Flüchtlingsfamilien in die Klassen integriert werden sollen“, berichtet Dany Neu vom Gemeindesekretariat, die die Versammlung mitorganisiert hatte. „Das ist allerdings gar nicht geplant, die Flüchtlingskinder werden am Anfang immer in Classes d’accueil unterrichtet.“

Pläne nicht mehr aktuell

In Scheidgen ist man über die Bürgerversammlung und den medialen Wirbel gar nicht begeistert. Das Hotel Bon Repos mit seinen 23 Zimmern und dem modernen Sauna- und Wellnessbereich ist nämlich voll in Betrieb, dort gehen die Gäste ein und aus. Außerhalb der Urlaubssaison ist eine Luftfahrtgesellschaft, die den Flughafen Findel anfliegt, mit ihren Mitarbeitern der wichtigste Kunde.


Schülerin Karina mit ihrer Mutter Natalia und Anna (von links nach rechts). Anna hält Polina, das gemeinsame Enkelkind der beiden Frauen, auf dem Arm.
Flüchtlinge im Sünnen-Haus: „Wir fühlen uns hier wohl“

Das Hotel, das dem Bau- und Immobilienunternehmer Manuel Cardoso gehört, soll zwar aus Altersgründen verkauft werden, heißt es vom Groupe Manuel Cardoso in Niederkorn. Die Pläne, es in ein Flüchtlingswohnheim umzuwandeln, seien aber schon seit Monaten vom Tisch. „Wir hatten einen Verkaufsinteressenten, der dies vorhatte und Kontakt mit dem ONA aufgenommen hat. Aber schon im Mai ist das Geschäft geplatzt“, sagt der Verkaufsleiter der Immobilienagentur beim Groupe Manuel Cardoso.

Eigentümer kritisiert Gemeinde

Überhaupt seien die Verkaufspläne für das Hotel nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Dass die Gemeinde Consdorf sie mit einer Einladung an alle Haushalte publik gemacht hat, findet die Immobilienfirma unerhört. „Das ist für das Hotel geschäftsschädigend. Auch gegenüber den Beschäftigten des Hotels ist das Verhalten der Gemeinde ein Affront“, sagt der Verkaufsleiter. Von Bürgermeisterin Edith Jeitz erwartet er eine Entschuldigung.


Seit 30 Jahren findet in dieser kleinen Kapelle am Rande der Ortschaft Colbette bei Consdorf eine traditionelle feierliche Messe zu Ehren der Heiligen Margaretha statt.
„Die Kapelle von Colbette ist kein Einzelfall“

Es stellt sich nur die Frage, warum die Gemeinde mit großem Aufwand und Vertretern mehrerer Institutionen einen Info-Abend zu einem Projekt veranstaltet, das schon längst vom Tisch ist. Im Rathaus heißt es, alles sei den gewohnten Gang gegangen. Der Kaufinteressent habe den Schöffenrat über sein Vorhaben unterrichtet, daraufhin sei das Dossier im Gemeinderat debattiert worden. Dieser wollte die Bürger einbinden und habe sich für eine Info-Versammlung ausgesprochen, resümiert Bürgermeisterin Jeitz. „Wir wollten die Bevölkerung aufklären.“ Die Nachricht, dass das Projekt in der Zwischenzeit zurückgezogen wurde, sei bei der Gemeinde nicht angekommen.

Das Hotel Bon Repos ist gut in Schuss. Groß waren die Befürchtungen, das einzige Hotel in der Gemeinde könnte schließen.
Das Hotel Bon Repos ist gut in Schuss. Groß waren die Befürchtungen, das einzige Hotel in der Gemeinde könnte schließen.
Foto: Marc Wilwert

„Nicht unsere Aufgabe“

Dass die Gemeinde das Hotel selbst kaufen und als Wohnheim für Flüchtlinge nutzen will, hatte die Bürgermeisterin bei der Bürgerversammlung ausgeschlossen. Genauso wenig käme es für die Gemeinde infrage, den Hotelbetrieb in Eigenregie weiterzuführen, „das ist ganz einfach nicht unsere Aufgabe“, konstatiert Edith Jeitz. Auch ein Flüchtlingsheim an anderer Stelle in der Gemeinde Consdorf ist derzeit nicht geplant.

Klar zu vernehmen war auf der Info-Versammlung, dass viele Einwohner Bedenken gegen eine Flüchtlingsunterkunft haben. „Sie machen sich Sorgen und sind nicht begeistert, auch weil sie Wert auf das Hotel legen“, meint Bürgermeisterin Jeitz. „Diese Botschaft nehme ich von dem Abend mit in den Gemeinderat.“

What’s next for African and Asian war refugees?

IPS JOURNAL Europe   April 8, 2022
What’s next for African and Asian war refugees?
African and Asian students who fled the war in Ukraine face not just the racism of Europe’s refugee policy, but also an uncertain educational future
Emmanuel Achiri & Hrishabh Sandilya

African and Asian students who fled the war in Ukraine face not just the racism of Europe’s refugee policy, but also an uncertain educational future Russia’s invasion of Ukraine has created an unprecedented humanitarian and refugee crisis in Europe, not seen since World War II, classified by the UNHCR as a level 3 emergency – the highest level available. Over 4 million refugees – mostly women, children, and students – have fled Ukraine over the past month. In response, Europe has opened its arms to Ukrainian refugees and the EU has announced that all Ukrainians are eligible for temporary refugee protection for up to three years, with politicians and the public showing their support. This is how the international refugee protection regime should work.
According to official Ukrainian government statistics, Ukraine had over 76,000 foreign students in 2020. About 20,000 of these were Indians and over 15,000 originated from Africa, mainly from Nigeria, Morocco, and Egypt. In contrast, they have had a very different experience fleeing Ukraine. African and Asian students have described horrid stories of them being beaten with sticks by Ukrainian security, pushed off buses and trains, and neglected in favour of Ukrainians. And recent disturbing reports suggest that they are also being unfairly detained at EU borders – being denied access to protection, basic human rights, and dignity, as well as being threatened with deportation. This xenophobic separation between white and non-white refugees is alarming. It has been referred to as selective-restricted access to EU refugee protection based on the politicisation of the right to asylum resulting in a de facto abolishment of the right to seek protection.
The racism and double standards inherent in Europe’s response to refugee crises are obvious and glaring. Kiril Petkov, Prime Minister of Bulgaria, couldn’t have been more transparent about the double standard. ‘These are not the refugees we are used to. … These people are Europeans. … These people are intelligent; they are educated people. … This is not the refugee wave we have been used to, people we were not sure about their identity, people with unclear pasts, who could have been even terrorists’.

Every refugee deserves protection
Refugees are vulnerable. Colour, race, or nationality should not matter at all. Such blatant racism is not only unacceptable, but further threatens the health and lives of refugees. Fleeing the violence of war, refugees struggle to access clean water, food, shelter, and quality health care. Racial trauma only causes them more physical and mental harm. This vulnerability is worsened for students fleeing war, who are often very young, far away from their families and support networks, and may not have enough financial resources. One of the reasons why Ukraine hosts so many students from the Global South is due to the affordability of its universities.
What does the future for the African and Asian students who were at Ukrainian universities look like?
Many African and Asian students in Ukraine have ended up leading their own rescue efforts: assisting with transportation to borders, navigating others to bunkers, and offering different types of support. Volunteers suggested this was ’because there was a gap in the access Black and Brown people were getting.’ Some African and Asian countries took steps to ensure their nationals could enter EU member states and organised transport home but many thousands had to deal with the situation themselves. While data on the number of African and Asian students still stuck in Ukraine is scarce, reports about students requesting for evacuation and green corridors continue to emerge. Clearly, there are foreign students who have been unable to make it out so far, and some may have lost their lives too.
What does the future for the African and Asian students who were at Ukrainian universities look like? First, for those who wish to stay in Europe or cannot be repatriated back to their home countries, what comes next as they seek to rebuild their lives, study further and apply for asylum themselves? And second, for those who have indeed returned home, how can they reintegrate into their societies and perhaps more importantly, restart their education and/or switch to professional careers?

The students’ future
For those who wish to stay in Europe, the EU’s temporary protection directive will not uniformly apply to students who did not have permanent residency in Ukraine before the war, and instead they must apply for asylum at a national level if they seek protection. It is yet unclear if member states will grant asylum this way. And if past refugee waves have told us anything, it is that Africans and Asians are at a significant disadvantage.
For the large number of those who have returned home, the question about their educational and professional future now
In response to widespread criticism, another route is emerging in which students could possibly transfer their studies to another European country. So far, France has suggested that some Africans studying in Ukraine may continue their studies at French universities. This project, driven by arises. the Presidential Council for Africa (CPA), would allow Africans fluent in French find a university offering the same curriculum to enrol in France. Hungary has also announced that some Ghanian students will be allowed to finish their studies at its universities but it is still unclear which students are eligible. While one hopes that other EU members follow suit, the racist response of countries like Estonia, which is making special exemptions for Ukrainian students to enter universities in the middle of the year, but not foreign students who were in Ukraine, is a reality check. It would thus be prudent for student refugees to ally with European student organisations and lobby for politicians to do more.
For the large number of those who have returned home, the question about their educational and professional future now arises. For many, the main concern is how to finish their education – especially for those close to completion.
In Nigeria, the fear is that students who have returned to the country will be unable to acquire the requisite visas and financial means to study elsewhere in Europe. Others have expressed doubts about the quality of education in Nigeria and hope to return to Ukraine or migrate elsewhere, despite private Nigerian universities waking up to the opportunity that these returning students may present.
In India, most students who have returned from Ukraine are studying medicine. While the Indian Medical Association has recommended they be allowed to join programmes in India to finish up, doubts remain over whether this is feasible for all of them given the intense domestic competition and limited seats available for medical studies. Other issues, including lateral transfers of credits and the need for rehabilitation have also been raised, with no clear path forward emerging – as yet.
The current degrading and inhumane detention practices of African and Asian student refugees at European borders need immediate rectification.
The situation is marginally better in South Africa, following consultations between students and university representatives. Despite the difficulties this might pose, some universities have begun drawing up proposals to integrate fifth- and sixth-year medical students. On the other hand, Cameroonian authorities have been largely silent on the futures of returning Cameroonian students, whilst calling for peace and dialogue between Russia and Ukraine.

Europe can and must do more
Clearly, there are more questions than answers at this stage. And while Europe’s current focus is on the humanitarian situation on its borders with Ukraine, this focus will inevitably shift to matters of integration. Hopefully, innocent foreign students are not bogged down in EU member states’ notoriously slow decision-making processes and policy- makers and universities can rise to the occasion instead.
While France and Hungary’s approach is a start, there is still the need for a concerted effort to ensure that these students are able to continue their studies without losing years of effort, learning and tuition fees. These students, many of whom will probably seek asylum in the coming months, need to be provided not only with international protection, but also academic opportunities. Thus, EU member states should recognise the vulnerability of student refugees and embrace and offer them the opportunity to transfer to European universities, in circumstances devoid of the rigid and racially motivated rules which prioritise some refugees as more deserving than others.
The current degrading and inhumane detention practices of African and Asian student refugees at European borders need immediate rectification.
European leaders must live up to their commitments on international protection guaranteeing them to all, irrespective of race, colour, nationality, or ethnic origin by offering humanitarian assistance to these student refugees.
Similarly, African and Asian governments must begin much-needed discussions with local universities, professional bodies, and student associations to ensure that those who have returned home are equally able to continue their studies – and rebuild their academic and professional lives.

Solidarität und Fragen

Die Presse berichtet von Initiativen um Ukrainer unterzubringen

Wetten, dass wir es schaffen!

tageblatt 2. April 2022

SCHENGEN Gemeinde und freiwillige Helfer renovieren Winzerhaus für ukrainische Flüchtlinge – Einweihung Mitte April

 

Rundtischgespräch mit Ukrainern:  Tränen des Vaterlandes

Luxemburger Wort 2. April 2022

IAHU und LUkraine mobilisieren und bitten um weitere Unterstützung

 

Laut Gemeindesyndikat sind noch Fragen offen: „Es muss nicht alles hundertprozentig sein“

Luxemburger Wort 2. April 2022

Syvicol-Präsident Emile Eicher fordert die Schaffung einer Taskforce zur Bewältigung der Flüchtlingswelle aus der Ukraine

 

L’Europe-forteresse face aux Ukrainiens

L’Europe-forteresse face aux Ukrainiens

Le Monde 13 mars 2022

par Philippe Bernard

C ela n’a pris que quelques jours. Sous le choc de l’agression russe contre l’Ukraine, les mots pour désigner les femmes et les hommes qui fuient leur pays afin d’échapper au malheur ou à la mort ont radicalement changé. Finie « la crise des migrants », bonjour « la solidarité avec les réfugiés ».

La guerre aux portes de l’Europe a changé les manières de voir et les politiques dans bien des domaines : énergie, défense, souveraineté. Le changement de paradigme sur l’immigration, lui aussi, est spectaculaire.

Il y a longtemps déjà que les figures du « demandeur d’asile » et celle de l’« immigré », clairement distinctes du temps de la guerre froide ou des dictatures latino-américaines – le premier « politique », le second
« économique » –, s’étaient brouillées. Le rétrécissement progressif des voies légales d’immigration, la multiplication des conflits au Moyen-Orient et en Afrique ont transformé en « demandeurs d’asile » beaucoup de ceux que l’on appelait autrefois des « immigrés ».

D’où l’adoption du terme englobant de « migrants ». L’application de la convention de Genève de 1951 qui réserve le statut de réfugié à toute personne « craignant avec raison d’être persécutée du fait de sa race, de sa religion, de sa nationalité (…) ou de ses opinions politiques » est devenue de plus en plus complexe, dans un contexte où oppression et misère sont souvent indissociables.

Des murs et des clôtures

L’Union européenne, prise entre sa volonté d’abattre ses frontières internes et l’exigence de chaque Etat de conserver la maîtrise souveraine de l’asile, tiraillée entre l’Est et l’Ouest et entre des histoires d’immigration différentes, n’a jamais réussi à s’accorder sur un mécanisme commun d’examen des demandes d’asile. D’où les murs, les clôtures et les politiques – sauf en Allemagne en 2015 – destinés à barrer la route aux Syriens, aux Afghans, aux Africains, à tenter de les maintenir en Turquie ou en Afrique du Nord.

Et voilà que des Ukrainiens, victimes d’une guerre d’agression comme le continent n’en a pas vu depuis 1945, ressuscitent la figure, typiquement européenne, du « réfugié » de l’après-seconde guerre mondiale, victime de la barbarie nazie ou de l’oppression soviétique. Ironie de la géographie, ils déferlent par centaines de milliers, dans les pays de l’est de l’Europe jusqu’à présent les plus hostiles à l’accueil des réfugiés venus d’Afrique ou du Moyen-Orient. Ce pied de nez de l’histoire a abouti, le 3 mars, à une décision inédite de l’Union européenne, aux conséquences potentiellement considérables.

Ce jour-là, les Vingt-Sept ont décidé d’accorder une « protection temporaire » à toute personne fuyant la guerre en Ukraine. Le droit au séjour et au travail est accordé automatiquement, sans l’examen individuel qu’exige la convention de Genève. L’Europe-forteresse ouvre soudain grand ses portes. Pour ce faire est exhumée une directive conçue à Bruxelles en 2001, au lendemain des guerres en ex-Yougoslavie, pour faire face à un « afflux massif de personnes déplacées en provenance de pays tiers ». Ce texte, jamais appliqué faute d’un vote majoritaire des Etats, a été activé, cette fois, à l’unanimité. Il prévoit non seulement des critères communs d’admission, mais aussi un système de répartition des réfugiés entre les Etats selon leur capacité d’accueil. Précisément ce que les Européens échouent à mettre en place depuis des lustres.

Ce pas inattendu vers une gestion mutualisée de l’asile en Europe ne garantit en rien un changement d’attitude des pays comme la Pologne ou la Hongrie, les plus hostiles aux migrants venus d’Afrique ou du monde arabe. Mais s’ils pensaient être à l’abri des migrations, la guerre en Ukraine les rappelle à la réalité. Et comment, eux qui vont devoir compter sur la solidarité des pays de l’ouest du continent pour l’accueil des Ukrainiens, pourraient-ils à l’avenir continuer de s’opposer à un partage de tous les réfugiés ?

Dénoncer la différence de traitement entre les Syriens et les Ukrainiens ne doit pas empêcher de saluer l’étape qui vient d’être franchie dans l’histoire européenne de l’asile. Les raisons pour lesquelles le sort des Ukrainiens émeut spécifiquement les Européens ne peuvent se résumer à une affinité de couleur de peau ou de religion. La proximité n’est pas seulement géographique. Le progrès qu’a constitué la protection internationale des réfugiés est d’abord une histoire européenne.

Le Haut-Commissariat des Nations unies pour les réfugiés (HCR) a été créé en 1950 pour donner un statut aux trente millions d’Européens déplacés à la suite du nazisme et des changements de frontière à l’est. A l’origine, la convention de Genève sur les réfugiés ne s’applique de fait qu’aux Européens. Elle ne sera étendue au reste du monde qu’en 1967, dans le contexte des conflits nés de la décolonisation.

L’application du droit d’asile n’a jamais été indifférente aux réalités géopolitiques et au contexte économique. Longtemps, en Europe, les « bons » réfugiés ont été les dissidents d’URSS et des pays de l’Est, puis les Vietnamiens et les Chiliens. Mais, depuis des lustres, l’accueil s’est mondialisé : les Syriens, les Vénézuéliens et les Afghans représentent les trois premières nationalités parmi les quelque 300 000 personnes obtenant chaque année le statut de réfugié dans l’Union (447 millions d’habitants).

Si l’émotion considérable causée par la guerre en Ukraine doit faire progresser l’Europe des migrations, c’est vers l’affirmation de l’universalité du droit d’asile. Loin de prêter à un chantage migratoire de la part de Vladimir Poutine, les réfugiés d’Ukraine peuvent contribuer à galvaniser l’Europe. La capacité de notre continent à offrir un asile à tout être humain fuyant les guerres est l’une de ses valeurs que, tragiquement, l’agression russe et la résistance des Ukrainiens remettent en lumière.

Droit d’asile

Le Monde 10 mars 2022

Claire Legros

Des travaux historiques éclairent la façon dont la mise en œuvre de cette idée, née dans sa version moderne au XVIIe siècle avec celle de la liberté de pensée, s’est souvent heurtée à la souveraineté des Etats. Ces derniers la conjuguent avec leurs intérêts géopolitiques et économiques
HISTOIRE D’UNE NOTION
êmes traits tirés, mêmes regards terrifiés d’hommes, de femmes et d’enfants fuyant la violence. Pourtant, selon qu’ils soient syriens, irakiens, afghans ou ukrainiens, les exilés ne sont pas tous traités de la même façon. Malgré l’inscription, depuis plus d’un demi-siècle, du
statut de réfugié dans le droit international, les réponses diffèrent en Europe pour protéger ceux qui en font la demande. « Les relations géopolitiques et diplomatiques sont déterminantes dans la reconnaissance du statut de réfugié », estime l’anthropologue Michel Agier, coauteur de Babels. Enquêtes sur la condition migrante (avec Stefan Le Courant, Points, 800 pages, 12,50 euros, à paraître le 1er avril).
Initialement religieux – le mot vient du grec asulon, désignant un sanctuaire –, le droit d’asile est appliqué dans les cités grecques où chacun peut se réfugier dans les lieux sacrés. Dans la pensée chrétienne occidentale, saint Augustin en élargit la protection aux criminels qui peuvent trouver refuge dans les églises. Au cours du Moyen Age, l’Etat en limite l’application et le transforme en droit séculier.
Mais c’est au XVIIe siècle que s’opère un basculement avec l’idée, théorisée par le protestant Hugo Grotius (1583-1645), que les individus ont droit à la liberté de religion et de pensée et que les Etats ont un devoir d’asile politique à l’égard des étrangers. « A partir de cette époque s’opère une distinction entre l’“exil blâmable”, dû à une condamnation judiciaire, et l’“exil misérable”, lié à une force de coercition », explique l’historienne Delphine Diaz, autrice d’En exil. Les réfugiés en Europe de la fin du XVIIIe siècle à nos jours (Folio, « Histoire », 2021). Le droit d’asile reste, pour autant, à la discrétion des Etats. Introduit dans la première Constitution française de 1793, il ne sera pas appliqué.
A partir des années 1830, la figure de l’exilé devient suspecte. A cette époque déjà, la protection est sélective : les Polonais fuyant la répression de la révolution de Varsovie par les troupes russes en 1831 sont accueillis en France « comme des frères, car ils partagent la même religion et l’idéal libéral », souligne l’historienne. Les juifs victimes de pogroms dans l’Empire russe à partir de 1881 seront suspectés d’émigrer pour des raisons économiques et non pour fuir les persécutions.
Besoin de main-d’œuvre
Après la première guerre mondiale, la dissolution des empires amplifie les phénomènes d’exode. La création, en 1921, d’un Haut-Commissariat aux réfugiés russes, premier acte d’un nouveau droit international, annonce la mise en circulation du passeport « Nansen » – du nom de l’explorateur et diplomate norvégien Fridtjof Nansen (1861-1930) –, afin de venir en aide aux exilés russes devenus apatrides. Là encore, son octroi n’est pas systématique. Elargi à d’autres nationalités comme les Arméniens, il est refusé aux exilés antifascistes italiens pour ne pas fâcher Mussolini.
Les considérations politiques se conjuguent aux intérêts économiques. Si les démocraties occidentales se montrent plutôt généreuses dans les années 1920, lorsque l’urgence de la reconstruction exige de la main- d’œuvre, elles se ferment après la crise de 1929. Les juifs et les militants antinazis qui fuient l’Allemagne, ces « sans-Etat » décrits comme des « monstres juridiques » par la philosophe Hannah Arendt (1906-1975), elle- même exilée à New York, ne sont pas les bienvenus.
Après la seconde guerre mondiale, le droit d’asile devient en France un principe constitutionnel qui concerne « tout homme persécuté en raison de son action en faveur de la liberté ». La création du Haut- Commissariat des Nations unies pour les réfugiés, en 1950, puis l’adoption de la convention de Genève,
en 1951, fondent la protection juridique internationale du réfugié qui prévaut aujourd’hui, protégeant toute personne craignant « avec raison d’être persécutée du fait de sa race, de sa religion, de sa nationalité, de son appartenance à un certain groupe social ou de ses opinions politiques ». D’abord réservée aux Européens, elle est étendue en 1967 à tous les réfugiés, quel que soit leur pays d’origine.

Mais la convention est, « en réalité, un texte flou, et le statut de réfugié dépend de l’état des sociétés qui prennent la décision, bien plus que de la vérité intrinsèque d’un individu, de son histoire ou de sa trajectoire », estime la sociologue Karen Akoka, autrice de L’Asile et l’Exil (La Découverte, 2020). Ainsi, pendant la guerre froide, la France accorde l’asile à tous les Hongrois et les Tchécoslovaques arrivés après les invasions soviétiques de 1956 et 1968, de même qu’aux Vietnamiens dans les années 1970. En revanche, elle refuse le statut de réfugié aux Algériens menacés par le Front islamique du salut au début des années 1990, au motif que les persécutions dont ils font l’objet émanent non d’un Etat mais d’un groupe para- étatique.

« L’application de la convention de Genève s’est durcie en Europe et particulièrement en France depuis les années 1980, comme on l’a vu avec les Syriens et les Afghans », note Delphine Diaz. Dans ce contexte, le mouvement européen de solidarité pour les réfugiés ukrainiens, « si l’on peut s’en réjouir, apporte aussi la preuve qu’on sait répondre à des situations d’urgence lorsqu’on le veut », estime-t-elle.

Luxemburg bereitet sich auf massiven Flüchtlingsstrom vor

Wort online  9 März 2022
Michèle Gantenbein
Stand Mittwoch sind knapp 400 ukrainische Flüchtlinge in einer staatlichen Erstunterkunft untergekommen. 1.119 Personen haben sich laut Immigrationsminister Jean Asselborn (LSAP) bisher bei der Immigrationsbehörde gemeldet.

Luxemburg arbeitet mit Hochdruck an der Bereitstellung von Unterkünften für ukrainische Flüchtlinge. Von 800 Betten ist bereits die Hälfte belegt.

Die Vorbereitungen für die Aufnahme des erwarteten Flüchtlingsstroms aus der Ukraine laufen auf Hochtouren. Laut Außen- und Immigrationsminister Jean Asselborn (LSAP) verfügt Luxemburg im Bereich der Erstaufnahme über sieben Strukturen mit 803 Betten, von denen 378 bereits belegt sind. Unter den Geflüchteten sind 25 Kleinkinder im Alter zwischen einem und drei Jahren sowie 95 Minderjährige zwischen drei und 18 Jahren.


A woman uses a cell phone next to her child near the Slovak-Ukrainian border crossing in Vysne Nemecke, eastern Slovakia, on March 1, 2022. - Some 677,000 refugees have fled the conflict in Ukraine for safety in neighbouring countries, while around a million people are estimated to be internally displaced, the United Nations said on March 1, 2022. (Photo by PETER LAZAR / AFP)
Wie Sie den Menschen in der Ukraine helfen können

In einer Halle, die unweit der Stadt Luxemburg aufgebaut wird, werden zwischen 500 und 1.000 Personen aufgenommen werden können.

Die Flüchtlingswelle stellt die Behörden vor große Herausforderungen. „Um das zu bewältigen, müssen wir parallele Aufnahmekapazitäten und eine parallele Prozedur schaffen“, sagte Asselborn.

Um Platz zu schaffen, für die ukrainischen Flüchtlinge, sind rund 70 Asylbewerber, so genannte Dubliner, aus der Structure d’hébergement d’urgence Kirchberg (SHUK), die über 200 Betten verfügt, in die Struktur auf Findel umgezogen. Dort befinden sich nun drei Gruppen: die Dubliner, die aus der SHUK umgezogen sind, Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine und Obdachlose, die dort übernachten und tagsüber die Struktur verlassen müssen.

Asselborn unterstrich, dass die Gruppen getrennt voneinander in verschiedenen Gebäuden untergebracht seien. Auch sei es falsch, wie am Mittwoch in einem Leserbrief im „Luxemburger Wort“ behauptet wird, dass die Flüchtlinge die Struktur tagsüber verlassen müssten. „Die Dubliner und die ukrainischen Familien können 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche in der Struktur bleiben“, so der Minister.


Mit dem Bus aus Luxemburg an den Rand des Krieges

Zusammen mit den Gemeinden ist die Regierung dabei, Unterkünfte zu organisieren, in denen die Menschen längerfristig bleiben können. Kurzfristig sollen zwölf Strukturen, darunter Hotels und Kulturzentren, zur Verfügung stehen. Auch staatliche Gebäude oder Jugendherbergen sollen zur Verfügung stehen. Über die Zahl der Gemeinden und die Kapazitäten kann der Minister zum jetzigen Zeitpunkt keine Angaben machen. Das sei alles noch in der Ausarbeitung. Die Gespräche mit den Gemeinden laufen.

 

Jean Asselborn lancierte einen Appell an private Familien, die Flüchtlingstransporte organisieren wollen, sich bei der Immigrationsbehörde unter der E-Mail-Adresse transport.ukraine@mae.etat.lu zu melden. „Die Menschen sollen sie sich bei uns melden, damit wir das zusammen koordinieren“, so Asselborn. Personen, die Flüchtlinge aufnehmen wollen, sollen sich überdies bei der Hotline 621 796 780 oder auf ukraine@zesummeliewen.lu informieren, „damit die Dinge geordnet ablaufen“.

Registrierung von Flüchtlingen

Alle Personen, die aus der Ukraine ins Land kommen, müssen sich bei der Immigrationsbehörde unter immigration.desk@mae.etat.lu melden. Wer Flüchtlinge privat aufnimmt, sollte dafür sorgen, dass sie sich per E-Mail bei der Behörde melden. Nachdem die Behörde ihre Daten erfasst hat, verschickt sie eine Termineinladung. Asselborn riet davon ab, ohne Termin persönlich bei der Behörde zu erscheinen.


„Ich habe Angst aufzuwachen und wieder in Kiew zu sein“

Ukrainischen Flüchtlingen wird vorübergehender Schutz gewährt (protection temporaire). Dieser Schutz gilt für alle Menschen, die zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs in der Ukraine gelebt haben, also auch Nicht-Ukrainer. Der vorübergehende Schutz gilt vorerst bis zum 4. März 2023 und kann verlängert werden.

Personen, die das Statut haben, haben ein Anrecht auf Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinische Versorgung und Schulmaterial. Erwachsene bekommen eine Arbeitserlaubnis und können bei der Adem eingeschrieben werden, sie können eine Ausbildung machen und Sprachkurse besuchen.

Bis Ende März soll ein „Guichet unique“ in der Hauptstadt eingerichtet werden für Flüchtlinge aus der Ukraine, wo sie alle nötigen Informationen bekommen.

« Le passeur est le symptôme de la fermeture des frontières, en aucun cas la cause des mouvements migratoires »

Le Monde 27.12

TRIBUNE  Marie Cosnay, autrice et traductrice; Raphaël Kraftt, journaliste et écrivain

Au cliché du passeur véreux profitant de la misère des gens, Marie Cosnay et Raphaël Krafft, auteurs sur les questions de la frontière et des migrations, opposent, dans une tribune au « Monde », l’éloge de figures héroïques capables de nécessaires transgressions et de professionnels indispensables exerçant un métier dangereux.

Comment quitter Alep assiégée, traverser la Manche, franchir les murs toujours plus hauts de la forteresse Europe, sinon à l’aide d’un passeur ? C’est souvent l’échec, voire la mort pour qui voudrait s’en affranchir. Yaya Karamoko, le 22 mai 2021, Abdoulaye Koulibaly le 8 août ou encore Sohaïbo Billa se seraient-ils noyés dans la Bidassoa s’ils avaient pu dépenser les cinquante euros demandés par les passeurs pour franchir la frontière franco-espagnole ?
Depuis la fermeture des frontières dans les années 1980 et la réduction drastique des attributions de visa, celles et ceux qui fuient leur pays n’ont d’autres possibilités que de louer les services de personnes pour entreprendre ces voyages longs et périlleux.

Le passeur est le symptôme de la fermeture des frontières, en aucun cas la cause des mouvements migratoires. Malgré cette équation largement documentée, les dirigeants politiques européens continuent d’imputer les morts aux frontières aux passeurs, avec l’assentiment de tous.
La figure du passeur véreux profitant de la misère des gens est communément admise jusque parmi les plus fervents tenants de l’accueil. Ne trouve grâce aux yeux de ces derniers que celui qui ferait ça gratuitement. C’est oublier que le métier est dangereux dans un environnement hostile, que les peines encourues peuvent être lourdes. Le passeur philanthrope ne suffirait à répondre à la demande de passage toujours plus grande à mesure que se multiplient les obstacles et se durcissent les contrôles.
Lire aussi la tribune :
Migrants : « Ce sont bien les Etats qui tuent aux frontières de l’Europe »

Le passeur connaît les lieux. Il est des deux mondes, il est entre les deux mondes. Etre des deux mondes signifie qu’on est capable de transgression. Au Pays basque, le contrebandier était aimé de sa communauté, il assurait le lien entre les vallées du pays divisé. Pourvoyeur de denrées et de nouvelles, il était une figure positive, quasi héroïque, capable de désobéissance aux règles commerciales du moment. « Poète en son genre » ; disait Dostoïevski. Capable aussi, au moment où il s’agit de faire des choix, d’en faire de courageux. C’est ce qu’ont fait des passeurs célèbres localement durant la seconde guerre mondiale, dont on honore aujourd’hui la mémoire, Charlot Blanchi d’Angeltou à Saint-Martin-Vésubie, Paul Barberan à l’Hospitalet-près-l’Andorre, Florentino Goikoetxea au Pays basque.
Les contrebandiers
Les services secrets britanniques, américains et de la France libre ne s’y sont pas trompés : c’est vers les contrebandiers qu’ils se sont tournés pour organiser les passages à travers les Pyrénées, de leurs agents. Alejandro Elizalde, par le rocher des Perdrix, conduit de France en Espagne les tout premiers aviateurs du réseau Comète, la nuit du 24 au 25 juillet 1941. Elizalde connaît la montagne, il prend des risques, il est payé pour ça. Ce sont des risques qu’il prend, d’ailleurs, jusqu’au bout : arrêté fin 1941, il mourra à son retour des camps, en 1945.
Le passage est une activité concurrentielle, qui implique une obligation de résultat et l’entretien d’une réputation. Le prix varie selon la dangerosité de la route et la qualité de la prestation. Au plus fort de ladite récente « crise migratoire », l’université de Harvard s’est intéressée à la qualité de la prestation des passeurs sur la route des Balkans. Interrogée à ce sujet, la clientèle, majoritairement syrienne, s’était révélée satisfaite à plus de 75 %. « Guides, sauveurs, alliés » sont les termes le plus souvent utilisés par les migrants pour qualifier leurs passeurs.
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Le passeur basque expert des années 1940 doit satisfaire à la demande sans chercher d’autres moyens de subsistance. Si on lit, dans les hommages posthumes, que l’argent n’était pas sa motivation, personne ne dit que Florentino Goikoetxea, qui reçut la Légion d’honneur en 1962, vivait d’amour, d’idées et d’eau fraîche. C’est pour gagner de l’argent qu’il avait l’habitude de se tenir aux marges, avant la guerre. Ce que les commentaires signifient, c’est qu’il a su, dans ces marges, évoluer d’une manière raisonnable. Il y a une « raison de la marge », une morale de la transgression.
Politiques de criminalisation
Ce sont les politiques de criminalisation du passage imposées par l’Union européenne (UE) qui ont transformé une économie artisanale en une entreprise criminelle. Dans l’archipel tunisien des Kerkennah, les pêcheurs, connaisseurs de la mer et familiers du détroit de Sicile, ont laissé la place aux escrocs après que l’Etat tunisien, encouragé et financé par l’Union européenne, eut multiplié les mesures coercitives. Au Niger, les parlementaires ont été incités par l’UE à voter une loi criminalisant les transporteurs transsahariens, obligeant l’emprunt de pistes toujours plus dangereuses à un prix toujours plus élevé. Au large de la Libye, c’est lorsque l’opération de sauvetage Mare Nostrum se mue en dispositif de lutte contre les passeurs que les bateaux en dur sont retirés au profit des embarcations pneumatiques surchargées.
Quand les frontières maritimes, extérieures, entre un monde et un autre, sont à ce point creusées qu’elles font de quelques centaines de milles dans l’océan Atlantique ou la mer Méditerranée de véritables charniers, il s’agit pour les passeurs de transgresser les interdits d’une façon radicale. La morale n’a alors plus rien à faire dans l’histoire. Plus les mondes sont divisés et interdits l’un à l’autre, plus il est compliqué d’être de l’entre-deux.
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Qui sont ces 1 500 passeurs que le ministre français de l’intérieur se targue d’avoir fait arrêter en 2020 dans le Calaisis ? Des migrants eux-mêmes, roturiers de leur propre traversée à l’image des héros d’Un sac de billes, Maurice et Joseph Joffo, qui organisent quelques passages à travers la ligne de démarcation pour financer la poursuite de leur voyage en zone libre. Aujourd’hui, ils ferment les portes des camions sur les parkings de l’autoroute, font le guet sur la plage ou appâtent les clients.
Désigner le passeur comme mauvais objet absolu, comme cause de la mort de masse aux frontières européennes, extérieures et intérieures, sert aux gouvernements à se dédouaner de sa politique criminelle. La critique unanime témoigne d’un impensé commun : le passeur franchit l’infranchissable. On fait ainsi de la ligne frontière un enjeu considérable, un tabou. La sacraliser pèse sur tout le monde.
Serait-ce que le passeur, celui qui veille, tant bien que mal, sur les espaces d’entre-deux, respecterait plus le rêve de circulation, à l’intérieur de l’Union européenne, que l’Union européenne elle-même ?