Esch: Flüchtlingsheim vor Fertigstellung

Erste Asylbewerber könnten den Neubau in Esch im Sommer beziehen

Esch/Alzette. Es war eine Schwergeburt. Das Vorhaben, in Esch/Alzette ein Heim für Asylbewerber zu errichten, reicht bis auf das Jahr 2015 zurück. Jetzt ist Licht am Ende des Tunnels in Sicht.

In fast rekordverdächtiger Zeit sind die beiden Gebäude auf dem sogenannten „Quai“ im Viertel Neudorf aus der Erde gewachsen. Das ist darauf zurückzuführen, dass teilweise auf eine Fertigbauweise zurückgegriffen wurde. Nun sind die Baufirmen mit den Innenarbeiten beschäftigt.

Es war auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015, als die Regierung an die Gemeinde Esch herantrat mit der Bitte, einen Beitrag zu leisten und eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, um Menschen aus Krisenregionen aufzunehmen. Die zweitgrößte Stadt des Landes zeigte sich damals bereit, Verantwortung zu übernehmen, doch auf uneingeschränkte Gegenliebe stieß das Projekt nicht. Die ursprüngliche Aufnahmekapazität für 300 Menschen schien einer Bürgerinitiative, die sich im Viertel Neudorf bildete, doch etwas überproportioniert. Auch der Interessenverein hatte seine Bedenken.

Von 300 auf 150 abgespeckt

Erst als die frühere Bürgermeisterin Vera Spautz und der damalige Innenminister Dan Kersch im November 2016 eine deutlich abgespeckte Version des Projekts vorstellten, beruhigten sich die Gemüter. Die Aufnahmekapazität wurde auf 150 halbiert. Außerdem soll das Vorhaben einen zusätzlichen sozialen Anstrich durch die Schaffung von Sozialwohnungen erhalten.

Inzwischen sind die beiden zweistöckigen Gebäude mit einer Nutzfläche von knapp 4 000 Quadratmetern auf dem 0,5 Hektar großen Areal in die Höhe geschossen. Im Erdgeschoss werden die Verwaltungs- und Gemeinschaftsräume eingerichtet. Die Wohnräume entstehen im ersten Stockwerk. Es ist vorgesehen, dass die Gemeinschaftsräume auch als Ausbildungssäle genutzt werden können.

Wann die ersten Flüchtlinge in den Neubau einziehen werden, ist noch unklar. LW-Informationen zufolge könnte das im Sommer dieses Jahres sein. rsd

Luxemburger Wort 22 März 2019