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Les dynamiques citoyennes en mouvement

Depuis 10 ans, le CLAE services asbl organise deux fois par an un cycle de formation pour les associations, Imbrication, qui s’articule autour du projet associatif, du fonctionnement et de la mobilisation des membres, du projet d’action et de la comptabilité.
Pour la 20e session de la formation organisée cet automne, le CLAE a collaboré avec le service communal WOK, qui offre un espace de rencontre pour les associations à Differdange. Ce partenariat a permis d’entrevoir les solidarités en mouvement qui s’articulent dans l’histoire de la cité sidérurgique, grâce à la participation de huit associations locales, pour certaines implantées depuis plusieurs décennies voire plus d’un siècle sur le territoire de la commune : L’Esperance Differdange, Association Capverdienne Du Sud, Groupe Culturel et d’Appui Social Differdange, Groupe Culturel et d’Appui Social Differdange, CTF Deifferdeng, CTF Oberkorn, Nô Pintcha et Os Filhos da Gandara. Le wok a également accueilli pour l’occasion deux associations extérieures, Passerell a.s.b.l. et l’ Institut Interculturel Ashburn.

Ronnen Desch et LCGB pour une couverture sanitaire universelle

Le LCGB, représenté par le président national Patrick Dury, la secrétaire générale adjointe Maria Mendes, le secrétaire général adjoint Christophe Knebeler, et la secrétaire syndicale pour la politique sociale Vanessa Correia, a reçu le 20 novembre une délégation du Ronnen Desch composée de Franco Barilozzi, Roby Kieffer et Serge Kollwelter pour discuter des recommandations pour une couverture sanitaire universelle, portées par un large éventail d’organisations de la société civile.

Si l’assurance maladie-maternité couvre l’énorme majorité des résidents et des frontaliers, certains groupes n’y ont pas accès, se heurtent à des obstacles économiques respectivement à des formalités administratives. Les obligations internationales, le souci de santé publique et le devoir humanitaire doivent amener des solutions pour ces enfants, femmes et hommes concernées, qui ne sont pas (encore) sur le radar des responsables politiques.

Le LCGB et le Ronnen Desch sont convenus de faire avancer les recommandations visant à améliorer la situation des exclus de la sécurité sociale, des demandeurs d’asile, des mineurs ainsi que le souci de comprendre et se faire comprendre linguistiquement auprès des prestataires de soins.

Très larges vues partagées par la Patiente Vertriedung ASBL et le Ronnen Desch 

Très larges vues partagées par la Patiente Vertriedung ASBL et le Ronnen Desch 

Le 6 novembre la Patiente Vertriedung ASBL avec son Président Rene Pizzaferri et ses collaborateurs Michele Delbrassinne-Wennmacher et Georges Clees ont reçu une délégation du Ronnen Desch composée de Serge Kollwelter, Raoul Schaaf et Raymond Wagener au sujet de l'”Ensemble de propositions” quant à une couverture sanitaire universelle.

Très vite il est apparu que les recommandations établies par un groupe de travail comprenant de nombreuses organisations du domaine social se recoupaient très largement avec les préoccupations de la Patiente Vertriedung ASBL. Tout en constatant que l’écrasante majorité des résidents du Grand – Duché est inscrite à la Sécurité Sociale, ils n’en demeurent pas moins qui ne le sont pas et que d’autres y sont confrontés à des obstacles économiques. Si pour les premiers l’absence d’une adresse correspondait à un refus alors qu’une solution est en route à cet effet par le biais d’une adresse de correspondance, un tiers payant généralisé devrait constituer une issue intéressante.

Vues partagées encore quant à la nécessité d’évoquer des mesures d’accompagnement pour certains groupes de personnes dont la santé ne dépend pas des seuls soins de santé et pour lesquelles un logement adéquat par exemple est tout aussi indispensable. Dans le même contexte comprendre et se faire comprendre est essentiel: l’interprétariat interculturel devrait être un droit pour tous les patients lors de toute prestation de soins et la mise en place d’écrivains publics est toute aussi indispensable dans les relations avec les administrations.

„Being Black in Luxembourg“: Konferenz offenbart Rassismus im Land

Lien vers la version audio-video de la conference

 

Luxemburg hat ein Rassismus-Problem. Das geht aus einer Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte hervor, die bereits im November 2018 veröffentlicht wurde. Zwölf Monate später ist die Situation aber immer noch alarmierend, wie die Konferenz „Being Black in Luxembourg“ gestern belegte.

Von Eric Hamus, tageblatt 14. November 2019

Reportage op RTL – radio 13. November 2019

Reportage op RTL-telé den 13.November 2019

Woxx 14.11.2019 : Rassismus in Luxemburg: „Es hat sich nichts verbessert“

Question orale du député Charles Margue (Gréng)

L’étude de la FRA 

„Seit wann lassen wir Schwarze in den Classique?“ – Ein Satz, den die junge Frau kapverdischer Herkunft wohl ein Leben lang begleiten wird. Gefallen ist er während ihrer Orientierungsprozedur nach Abschluss der sechsten Grundschulklasse in Luxemburg. Ihr eigener Lehrer hatte vorgeschlagen, die Schülerin ins klassische Lyzeum zu orientieren. Ein weiteres Mitglied des Orientierungsrats aber wollte das Kind in den Anpassungsunterricht schicken – mit der eingangs genannten Begründung.

„Nicht ins klassische Lyzeum, nicht mal ins technische Lyzeum, sondern in den Anpassungsunterricht“, wird sich die Betroffene später im Gespräch mit einer Sozialarbeiterin echauffieren. Die frühere Schülerin ist eine von 22 Jugendlichen kapverdischer Abstammung, mit denen Mirlene Fonseca Monteiro im Rahmen ihrer Magisterarbeit gesprochen hat. Ziel war es, den Erfahrungen auf den Grund zu gehen, die die jungen Menschen beim Aufwachsen in der Luxemburger Gesellschaft machen konnten.

Das Ergebnis ist verstörend: Von klein auf erfahren die Kinder dunkler Hautfarbe, dass sie anders sind. „Ein Anderssein, das von der Gesellschaft negativ aufgefasst wird“, erklärte Monteiro gestern vor einem prall gefüllten Auditorium im hauptstädtischen Cercle Cité. „Ab der Einschulung werden sie mit dem Konzept ,Wir, die Luxemburger und ihr, die Ausländer‘ konfrontiert. Auch wenn sie in Luxemburg geboren wurden“, fuhr die Sozialarbeiterin als Gastrednerin der Konferenz „Being Black in Luxembourg“ fort.

Verstörende Ergebnisse

Eingeladen hatten die „Association de soutien aux travailleurs immigrés“ (ASTI), das „Centre pour l’égalité de traitement“ (CET), das „Comité de liaison des associations d’étrangers“ (CLAE) und die Luxemburger Menschenrechtskommission CCDH, um einen sehr spezifischen Missstand in der Luxemburger Gesellschaft anzuprangern. Spätestens seit der Veröffentlichung einer entsprechenden Studie der Europäischen Agentur für Menschenrechte steht nämlich fest: Luxemburg hat ein Rassismus-Problem.

Die Resultate der im November 2018 veröffentlichten Studie mit dem Titel „Being Black in the EU“ verstören ein Jahr später immer noch. In einem Land, das sich gerne als Paradebeispiel von Integration und Interkulturalität präsentiert, gibt jeder zweite Mitbürger schwarzer Hautfarbe an, in den letzten fünf Jahren rassistisch beleidigt worden zu sein. Unter den zwölf in der Studie repräsentierten Ländern rangiert das Großherzogtum nach Finnland an zweiter Stelle. Schlimmer noch: Rund 70 Prozent der Befragten gaben an, wegen ihrer Hautfarbe und Herkunft benachteiligt worden zu sein. Damit liegt Luxemburg deutlich über dem europäischen Schnitt von 39 Prozent.

Für ihre Magisterarbeit hat sich Mirlene Fonseca Monteiro mit 22 jungen Menschen kapverdischer Herkunft unterhalten. Das Thema: Ihre Erfahrungen als Schwarze in der Luxemburger Gesellschaft.

Auch wenn in der Studie nur zwölf europäische Länder unter die Lupe genommen wurden, sind die Zahlen doch alarmierend. Das unterstrich auch Michael O’Flaherty: „Die Situation in Luxemburg ist äußerst besorgniserregend“, so der Direktor der Agentur für Menschenrechte gleich mehrmals im Verlauf der Konferenz. Damit gehöre das Großherzogtum neben Irland, Finnland und Österreich zu jenen vier Ländern, die die in Wien ansässige Agentur als problematisch bezeichnet.

Nachteile haben Schwarze der Studie zufolge vor allem auf dem hiesigen Arbeits- und Wohnungsmarkt. Allein bei der Jobsuche fühlte sich jeder Zweite aufgrund seiner Hautfarbe benachteiligt, während 52 Prozent der Befragten sich bei der Ausübung ihrer Arbeit rassistisch beleidigt fühlten. „In Luxemburg sind 74 Prozent der Bevölkerung im Besitz ihrer eigenen Unterkunft. Im Gegenzug aber darf sich nur einer von fünf Schwarzen Hausbesitzer nennen“, so O’Flaherty. Zwar seien diese Zahlen vergleichbar mit dem Rest der EU, allerdings ändere das nichts an der prekären sozioökonomischen Situation, in der sich viele Schwarze befinden: 56 Prozent sehen sich finanziell gefährdet, 14 Prozent haben sogar Schwierigkeiten, über die Runden zu kommen.

Barrieren in den Köpfen

Äußerst schockiert zeigte sich Integrationsministerin Corinne Cahen: „Ich hätte nie gedacht, dass in Luxemburg im Jahr 2019 noch so große Vorurteile herrschen“, sagte die Ministerin im Anschluss an die Ausführungen von O’Flaherty und Monteiro. Zwar dürften die Zahlen der Politikerin längst bekannt sein, doch waren es vor allem die Ausführungen der Sozialarbeiterin, die viele Anwesende ins Grübeln brachten. „Der Schwarze wird sofort als Ausländer abgestempelt“, so die junge Frau in einer Art Schlussfolgerung.

Tatsächlich fühlten sich ihre Schützlinge zwar als Luxemburger, jedoch zweifelten sie daran, von der Luxemburger Gesellschaft auch als solche wahrgenommen zu werden. „Ich hatte nie einen Lehrer, der mich als Luxemburgerin gesehen hat. Dabei bin ich hier geboren und habe die Luxemburger Staatsbürgerschaft“, zitierte Monteiro eine junge Frau aus ihrer Studie. Ähnlich sei es einer anderen Jugendlichen ergangen, deren Schwester einen neuen Ausweis beantragen musste. Der Beamte habe jedoch darauf beharrt, dass sie wohl eher eine Aufenthaltsgenehmigung benötige. Erst beim Einblick in die Akten sah er seinen Fehler ein. „Eine Entschuldigung gab es jedoch nicht“, erinnerte sich die junge Erzählerin.

„In ihren Köpfen haben die Luxemburger eine feste Vorstellung davon, wie es ist, Afrikaner zu sein oder Portugiese. Und du kannst machen, was du willst … du wirst nie richtig dazugehören“, so ein weiteres Zitat aus der Studie. Diese Ausgrenzung führe zu Unverständnis, Wut und Verzweiflung bei den jungen Menschen dunkler Hautfarbe, so Monteiro. Rassismus sei eine Realität im Großherzogtum. „Ich hoffe aber, dass wir die letzte Generation sind, die in unserer Heimat als Ausländer wahrgenommen wird“, beendete die junge Frau kapverdischer Herkunft ihre Ausführungen. Wofür sie tosenden Applaus erntete.

Viele Klagen, wenig Lösungen

Von einer Lösung aber scheint Luxemburg noch etwas entfernt. Zumindest wenn man den Ausführungen und Reaktionen aus dem Publikum Glauben schenken kann. „Die Ministerin ist schockiert, dass es so etwas noch im Jahr 2019 gibt? Das schockiert mich wiederum“, meinte eine Frau kapverdischer Abstammung. Sie sei ebenfalls in der Schule diskriminiert worden. Das sei aber 15 Jahre her. „Und es hat sich nichts geändert. Wo waren Sie in den letzten 15 Jahren, dass sie das nicht mitbekommen haben?“, sagte die aufgebrachte Frau.

Eine schlechte Note wurde der Regierung auch vom Präsidenten der EU-Kommission gegen Rassismus und Intoleranz ausgestellt: „Wir bedauern, dass es so lange gedauert hat, bis der Aktionsplan zur Integration überhaupt erst ausgearbeitet wurde“, unterstrich Jean-Paul Lehners, der auch mehr Mittel für das CET forderte. „Sie haben absolut keine Mittel, ihrer Arbeit nachzugehen. Die Lage ist geradezu katastrophal.“